Ardeche 2017

Im April fand die VDHT „Ardeche2017“-Kurztour statt.


Die ca. 1000km lange Anfahrt verlief problemlos, so dass wir bei strahlend blauem Himmel und überraschend hohen Temperaturen gutgelaunt unser Domizil auf dem Campingplatz bei Montclus – Gard beziehen konnten.


Tag 1: „Source de Marnade“.

Der Einstieg erfolgt durch einen künstlich durch Sprengung entstandenen kleinen Spalt im winzigen Quelltopf der „Marnarde“. Beim Abtauchen kommt man sich zunächst wie ein „Pinball“ vor, denn ganz ohne anzuecken ist der fast senkrecht auf ca. 30m abfallende Einstieg kaum zu bewältigen.

Aber schon nach wenigen Metern öffnet sich die Höhle und wir konnten bei wirklich guten Bedingungen unseren etwa 300m langen Tauchgang durchführen. Da der gesamte Tauchgang auf ca. 30m Tiefe stattfand, mussten wir am engen Aufstieg noch etwas Deco absitzen um dann bei strahlendem Sonnenschein zwischen verblüfften Spaziergängern auftauchend unseren Tauchgang beenden zu können. Super!

Am späten Abend wurden noch die Tauchflaschen für den nächsten Tag mit dem mitgebrachten Kompressor gefüllt, denn es gibt weit und breit keine Füllstation!


Tag 2: „Goul de Tannerie“

Nach einem kleinen Frühstück bei strahlendem Sonnenschein im Ortskern von Bourg St.Andeol fuhren wir die wenigen Meter zum mitten im Ort gelegenen Parkplatz an einer Parkanlage. Hier befinden sich die Einstiege zur „Goul de Tannerie“ wie auch zur „Goul du Pont“.

Den Eingang zu unserem Tauchziel „Goul de Tannerie“ bildet ein kleiner Felspool mit einem Wasserfall – bei Sonnenschein ein toller Anblick. Am Einstieg selbst herrschte ein reges Treiben, da die ortsansässige Feuerwehr Höhlenrettung trainierte. Nachdem die Retter Ihre Übungen beendet hatten, konnten wir unseren Tauchgang beginnen.

Die „Tannerie“ beginnt mit einer Engstelle und „erweitert“ sich danach auf etwa drei Meter Breite. Die Ganghöhe beträgt dabei nicht viel mehr als ein Meter, alles bei einer moderaten Tauchtiefe von zunächst etwa 2 – 8 Metern. Nach ca. 100m erreicht man eine weitere Engstelle, die durchtaucht werden muss. Auch danach ändert sich das Höhlenprofil nicht wirklich für die nächsten 700m; die Höhle wird lediglich etwas tiefer.

Alles in allem ein schöner Tauchgang bei perfekten Bedingungen.

Tag 3: „Goul du Pont“

Nach unserem obligatorischen Frühstück in der „Bar de l’Europe“ in Bourg St. Andeol fuhren wir die wenigen Meter bis zur „Goul Du Pont“ und parkten fast direkt am durch eine Steinmauer eingefassten Einstieg der Quelle unter der riesigen Eisenbahnbrücke.

Nach dem Abtauchen geht es auf ca. 11m hinunter, gefolgt von einer Engstelle, die wir erst durchtauchen konnten, nachdem wir diese durch wegräumen einiger Kieselsteine „vergrößert“ hatten. Danach folgt ein ca. 60m kurzer, leicht abfallender flacher Gang, bis man den „Schacht“ erreicht.

Leider mussten wir nun feststellen, dass in diesem nur ca. 2 x 2m breiten Schacht eine große Gruppe von Tauchern Ihre Decopause verbrachte. An ein Weitertauchen war nicht zu denken, so dass wir bei einer max. Tiefe von 45m umkehren mussten.

Der Schacht selbst führt stufenartig bis auf 75m und nach einem Absatz mind. noch bis 180m sehr steil in die Tiefe.

Auf dem Rückweg zum Ausstieg hörten wir noch ein eigenartiges Geräusch: Nämlich die Eisenbahn, die etliche Meter über uns die Eisenbahnbrücke überquerte.


Tag 4: „Exurgence de Gourneyras“

Nach einer fast dreistündigen Anfahrt erreichten wir den Waldweg oberhalb unseres Tauchziels, der „Gourneyras“.

Eine große Herausforderung stellt die Gueyneras schon durch Ihren schwierigen Zugang dar. Denn wenn man nicht die vorhandene Seilbahn nutzen kann, und das gesamte Equipment den auf 20m ca. 60m abfallenden Hang mit losen Untergrund, dann über ein Geröllfeld und schließlich über moosbewachsene Felsblöcken hinunterschleppen muss, sind drei Stunden Aufbauzeit schnell vergangen. An den Wiederaufstieg will man da noch gar nicht denken…

Die Höhle selbst hat ein völlig anderes Tauchprofil, als die drei bisher von uns betauchten Höhlen. Das Abtauchen im Quellbereich erfolgt zunächst über große Gesteinsblöcke. Schon im Eingangsbereich hat die Höhle riesige Ausmaße, und auch während der leicht schräg auf ca. 50m abfallenden ersten Passage passen gefühlt drei Reisebusse nebeneinander in die Höhle!

Selbst auf 50m Tiefe ist der Tageslichteinfall am Höhleneingang deutlich erkennbar. Und trotz der guten Sichtweite ist es aufgrund der schieren Größe der „Gourneyras“ nicht immer möglich gewesen beide Seiten der Höhle gleichzeitig zu überschauen.

Ein grandioser Tauchgang!


Tag 5: „Source de Marnade“

Unser letzter Tauchtag führte uns noch einmal zur naheliegenden „Source de Marnade“. Leider fanden wir dort diesmal deutlich schlechtere Bedingungen als beim ersten Tauchgang vor. Vermutlich war eine Tauchgruppe bis zur ersten Auftauchstelle vorgedrungen, denn die Sichtverhältnisse waren stark eingeschränkt, so dass wir nur einen kurzen Tauchgang durchführen konnten. Schade!

Fazit:

Eine tolle Tauchwoche bei sommerlichen Wetter und prima Tauchbedingungen. Vier verschiedene Höhlen betaucht, die unterschiedlicher kaum sein können. Wir kommen wieder!